Wolfram Stender, Wie antisemitisch ist ist postkoloniale Theorie? Analyse einer überhitzten Debatte
In der Debatte über den Antisemitismus in Postkolonialen Studien stehen sich zwei Positionen unversöhnbar gegenüber. Während für die eine Seite postkoloniale Theorie insgesamt unter Antisemitismusverdacht steht, sieht die andere Seite darin den politisch motivierten Versuch der Diskreditierung einer kritischen Wissenschaft. Die Analyse zeigt, dass beide Positionen auf einem unzureichenden Verständnis von Antisemitismus beruhen.
https://www.budrich-journals.de/index.php/gwp/article/view/45141
In Heft 1-2025 lesen Sie eine kritische Betrachtung der deutschen Israelpolitik:
Peter Lintl, Ontologische Dissonanz: Die deutsche Überforderung mit dem Israeldiskurs seit dem 07.10.
In Deutschland reißen die Debatten um die richtige Positionierung zum Gaza-Krieg, der Streit um das, was gesagt werden darf und was antisemitisch ist, bis hin zu Fragen nach den richtigen Lehren aus der Geschichte nicht ab.
Der Essay versucht zu zeigen, wie im Diskurs über den Konflikt auch um Grundpfeiler deutscher Identität gestritten wird, wie diese in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen, von den Protagonisten aber auch zunehmend gegeneinander ausgespielt werden und der Diskurs dadurch an Schärfe gewinnt. Dies war bereits vor dem Terroranschlag vom 07.10. und dem anschließenden Gaza-Krieg angelegt, hat aber dadurch eine deutliche Zuspitzung erfahren, gerade weil die Ereignisse als existenzieller Konflikt für beide Seiten wahrgenommen und artikuliert werden.
Weitere Beiträge zum Komplex Antisemitismus und Israel liefert das Online-Archiv bei Eingabe der Stichwörter in die Suchmaske auf der GWP-Startseite. Hervorgehoben sei daraus das von der taz übernommene Interview von Waltraud Schwab mit dem Historiker Michael Wolffsohn:
Michael Wolffsohn, Widerspruch schafft Erkenntnis
https://www.budrich-journals.de/index.php/gwp/issue/view/3334