Greenpeace meldet am 25.11.2024:
In wenigen Tagen soll das UN-Abkommen stehen, das die Verschmutzung durch Einwegplastik, Geisternetze und Mikroplastik eindämmen soll. Die fünfte und somit letzte Verhandlungsrunde findet seit heute bis zum 01. Dezember 2024 im koreanischen Busan statt und ist das entscheidende Treffen. Aus über 170 Ländern kommen Regierungsdelegierte zusammen. Mit vielen verbündeten Umweltschutzorganisationen ist auch Greenpeace wieder vor Ort und fordert erneut, die Plastikproduktion durch das UN-Abkommen bis zum Jahr 2040 um 75 Prozent zu reduzieren.
Die Verhandlungen bieten die Chance, die Plastikkrise weltweit zu stoppen. Doch Lobbyist:innen und Öl-Staaten wollen das Abkommen verwässern. Aber wir können uns kein weiteres Taktieren und Verzögern leisten: Jeden Tag ohne ein starkes Plastikabkommen versinkt die Welt tiefer im Müll. Nur sieben Tage wird verhandelt, doch bei den Kernproblemen Plastikproduktion, bedenkliche Chemikalien und Finanzierung gehen die Positionen noch auseinander. Die Plastikproduktion befeuert die Klimakrise. Ein wirkungsvolles Plastikabkommen setzt verbindliche Vorgaben zur drastischen Verringerung der weltweiten Plastikproduktion. Dazu gehören ein globaler Maßnahmenplan zur Verringerung, Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbares Einwegplastik. Die Gefahr eines schwachen, unverbindlichen Abkommens ist groß. Deutschland muss diese historische Gelegenheit nutzen und sich in Busan aktiv für ein starkes Abkommen einsetzen. Nur wenn wir das Problem an der Quelle stoppen und in Zukunft weltweit weniger Plastik produziert wird, können die globalen Klimaziele noch erreicht werden.
In GWP 2-2024 finden Sie eine Analyse der Entwicklung zum UNO-Plastik-Abkommen, dargestellt von einem Team des Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt Energie.
Der Versuch einer globalen Plastikwende – der Entstehungsprozess des UN Plastic Treaty:
Angesichts einer sich immer deutlicher abzeichnenden Katastrophe durch die globale Verschmutzung mit Plastikabfällen haben die Vereinten Nationen einen in dieser Form einzigartigen Prozess zur Entwicklung eines Abkommens zur Beendigung der Plastikverschmutzung gestartet. Hier zeichnet sich zur Halbzeit dieses Verhandlungsprozesses ab, dass sich die Staatengemeinschaft in der Notwendigkeit drastischer Maßnahmen durchaus einig ist – bei den geeigneten Ansatzpunkten aber sehr unterschiedliche Sichtweisen herrschen. Mit Blick auf die faktische Notwendigkeit einer Einstimmigkeit für den finalen Abschluss eines solchen verbindlichen Vertragswerks gilt es daher, diese unterschiedlichen Positionen und ihre Begründungen nachvollziehen zu können, um daraus Vorschläge für die Gestaltung des weiteren Verhandlungsprozesses ableiten zu können.
Ziel dieses Beitrags ist es, zum einen nochmals die Dimension der Herausforderung zu verdeutlichen. Mit Blick auf die Herstellung und Nutzung steht die Weltgesellschaft vor einem Dilemma:
Lesen Sie weiter unter
https://www.budrich-journals.de/index.php/gwp/article/view/44331/