Auch in Deutschland mehren sich die Stimmen, die sich dafür einsetzen, dem Thema Einsamkeit und deren Bekämpfung eine größere Bedeutung beizumessen. Kürzlich wurde eine Reihe von Zahlen vorgelegt. Wie lassen sie sich einordnen und was ist ggf. zu tun? Was ist überhaupt Einsamkeit und wie lässt sie sich messen?
Als 2018 die Nachricht durch die Presse ging, Großbritannien bekomme als erstes Land der Welt ein „Ministerium für Einsamkeit“, waren manche amüsiert, andere „gruselten“ sich vor dem Gedanken, auch Deutschland könne ein Einsamkeitsministerium bekommen.
Eine ganz wichtige Ergänzung zu diesem Beitrag liefert eine Studie über Einsamkeit bei Jugendlichen und ihre gesellschaftliche Bedeutung. Erarbeitet wurde die Studie von Soziologinnen, die sich unter dem Titel „Das progressive Zentrum“ zusammengeschlossen haben. In der Einführung zur Studie heißt es:
„Es gibt einen Zusammenhang zwischen jugendlicher Einsamkeit und autoritären Einstellungen. Anders ausgedrückt: Der Zuspruch zu unserer Demokratie hat auch damit zu tun, wie stark sich Individuen mit der Gesellschaft verbunden fühlen. Denn bei Menschen, die sich häufig einsam, unverbunden und unverstanden fühlen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie Verschwörungserzählungen glauben, politische Gewalt billigen und autoritären Haltungen zustimmen. Und da es in der vorliegenden Studie um Jugendliche geht, können wir durchaus von Auswirkungen auf die Zukunft unserer Demokratie sprechen.
Die Studie ist aufrufbar unter: https://www.progressives-zentrum.org/wp-content/uploads/2023/02/Kollekt_Studie_Extrem_Einsam_Das-Progressive-Zentrum.pdf