Herbsttagung der Deutschen Vereinigung für politische Bildung DVPB
Social Media und KI: Herausforderungen und Chancen für die Politische Bildung
Die Entwicklung und die Nutzung von Systemen Künstlicher Intelligenz (KI) gehen mit einer immensen Auswirkung auf Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur einher. Offen ist, in welche Richtung diese geht: Entsprechend werden gesellschaftliche und politische Forderungen nach einer stärkeren Reglementierung von KI teils als dringend notwendig, teils als innovations- und fortschrittfeindlich markiert. Kennzeichnend ist allenfalls, dass die etablierten Vorstellungen von wissenschaftlicher Erkenntnis, von gesellschaftlichem Diskurs und demokratischem Regieren aufgrund des wachsenden Gebrauchs von KI mittelfristig zur Disposition stehen. KI beeinflusst zudem bereits heute zentrale Bereiche des gesellschaftlichen Lebens – von der Automatisierung der Arbeitswelt über die personalisierte Informationsbereitstellung bis hin zu sicherheitspolitischen Überwachungssystemen. KI-Systeme werden zunehmend als ‚unsichtbare Akteure‘ wahrgenommen, die Entscheidungen und Interaktionen beeinflussen und gleichzeitig normative Vorstellungen von Autonomie, Verantwortung und Gerechtigkeit herausfordern.
Gerade in Wechselwirkung mit der Entgrenzung von Medienlandschaften kann KI als ein drängendes Demokratieproblem beschrieben werden. Soziale Medien stellen bereits seit Jahren eine wachsende Konkurrenz zu klassischen Medien dar, die sich insbesondere darin unterscheiden, dass deren Gatekeeper- und damit Vermittlungsfunktion ausgehebelt wird. Während anfangs Hoffnungen auf eine Demokratisierung der Öffentlichkeit durch soziale Medien dominierten, ist der Diskurs heute geprägt von Besorgnis über Desinformation, algorithmische Manipulationen und die Radikalisierung von Nutzer:innen.
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