der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) hat eine „Stellungnahme“ zur „Demokratiebildung als Auftrag der Schule“ veröffentlicht. Hier der Vorspruch zur Stellungnahme im Originalton:
„Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz hält es für erforderlich, Demokratiebildung in Schulen noch besser zu verankern. Das betrifft zunächst den politischen und historischen Fachunterricht, der unverzichtbare grundlegende Beiträge zur Bildung mündiger Bürger:innen leistet. Daneben muss Demokratiebildung auch als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip weiterentwickelt werden. Eine wirksame Verankerung von Demokratiebildung bedarf aber auch einer koordinierten Schulentwicklung, die von allen Lehrkräften sowie von einer aktiven Schulleitung getragen wird.“ https://www.swk-bildung.org/veroeffentlichung
In der Ausgabe 3-2024 veröffentlicht GWP eine kurze Kritik ihrer Herausgeberin Prof. Sibylle Reinhardt, an dieser Stellungnahme. Demnach haben die begrüßenswerten Überlegungen der Kommission einen erheblichen Mangel: Sie sagen nicht, wer sie in die Tat umsetzen soll und wie. Das ist jedenfalls der Tenor der Kritik, von Prof. Reinhardt (Abzurufen von der website von GWP https://www.budrich-journals.de/index.php/gwp
Die Hauptpunkte lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Kommission spricht von „Politischer Bildung“, geht aber lediglich von Grundgedanken der Politikwissenschaft aus. Es fehlen also Soziologie und Ökonomie, Wissenschaften, die der politischen Bildung Einsichten in entscheidende Kräfte in Verhalten und Entwicklung der Gesellschaft vermitteln.
- Die Kommission hat sich offenbar auch von den Vertretern der politischen Didaktik an den Universitäten keinen Rat geholt. Das Wie der Umsetzung der Kommissionsideen kommt nicht zur Sprache.
- Beratung hat die Kommission nach ihrer eigenen Angabe von wissenschaftlichen und pädagogischen Fachgremien erhalten. Nicht aber hat sie den größten politikdidaktischen Verband von Lehrerinnen und Lehrern gefragt, nämlich die Deutsche Vereinigung für politische Bildung. Dort sind die Leute, die in der Schule bewirken sollen, was Kommission und Gesellschaft sich wünschen.