Im November 2024 ist die Weltklimakonferenz in Baku zuende gegangen. Ihre Ergebnisse werden kritisiert. Wichtige Fragen sind offen geblieben. Es ging es vor allem um Geld für Entwicklungsländer, das die reichen Industrieländer zahlen sollen. Damit sollen mehr Klimaschutzmaßnahmen finanziert werden und die Anpassung an die fatalen Folgen der Erderwärmung. Bisher bringen die Industriestaaten dafür 100 Milliarden US-Dollar jährlich auf, nun sollen es 300 Milliarden werden – nach UNO-Schätzungen sind aber 1,3 Billionen nötig.
Die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder sprach angesichts der Beschlüsse von Baku von einem „Scheitern“ und von „Betrug“. Viele dieser Länder liegen in Afrika, Asien oder der Karibik. Ein Vertreter Boliviens beklagte, die Entwicklungsstaaten würden mit ihrem Leid in der Klimakrise alleingelassen. Es breche eine Ära an, in der jeder nur seine eigene Haut retten wolle. Die Vertreterin Nigerias bezeichnete die 300 Milliarden unter Applaus aus Teilen des Saals als „Witz“ und als „Beleidigung“. Die Gruppe afrikanischer Unterhändler sagte etwa, die Einigung sei „zu wenig“ und komme „zu spät“ für ihren Kontinent.
In GWP 2-2024 stellt Achim Brunnengräber die Klimapolitik der Verinten Nationen über 30 Jahre dar.
Die Zusammenfassung:‘
Über die internationalen Klimaverhandlungen der UN in den letzten 30 Jahren lässt sich ein roter Faden ziehen: sie waren schon immer geprägt von Narrativen, Hoffnungen und starken Worten. Zum Ende jeder Konferenz wurde der „historische Durchbruch“ verkündet; so auch bei der Klimakonferenz Ende 2023 im Ölparadies Dubai. Diesmal wurde die „Abkehr“ vom Fossilismus gefeiert. Aber tragen solche Narrative auch zur Reduktion der Treibhausgase bei? Eine kleine ‚Diskursgeschichte‘ von 1994 bis 2024 soll zeigen, warum die Klimakonferenzen getriebene des kapitalistischen Gesellschafts- und Wachstumsmodells sind und nicht der Impulsgeber für die erforderliche sozial-ökologische Transformation.
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https://www.budrich-journals.de/index.php/gwp/article/view/44334
Weitere Informationen liefert das Wikipedia-Portal Klimawandel unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Klimawandel